30.11.2023
Man hört es schon von Weitem. Auch in diesem Frühjahr haben sich wieder viele Kanandagänse am See im MediaPark eingefunden, um dort zu brüten. Zu viele. Angezogen werden die Vögel durch die geschützten Brutmöglichkeiten auf der kleinen Insel im See und die Fütterung durch Menschen.
Eigentlich ist das Füttern von Wasservögeln im gesamten Kölner Stadtgebiet verboten. Im schlimmsten Falle kann es bei Zuwiderhandlung mit einer Geldbuße von bis zu 1.000 € geahndet werden. Das eigentlich gut gemeinte Füttern der Tiere kann also ziemlich schnell ziemlich teuer werden.
Und es ist nicht nur teuer, sondern hilft den Tieren auch nicht. Im Gegenteil: Daraus resultiert für die Tiere großer Stress.
In Köln ist die große Anzahl an Kanadagänsen, insbesondere im MediaPark und am Aacherner Weiher, nur möglich, weil Passanten die Tiere füttern. Die natürlichen Ressourcen der Gebiete können den Bestand an Gänsen und vor allem die Brut, die da gerade ausgebrütet wird, nicht tragen.
Die Fütterung der Tiere führt zu einer unnatürlichen Erhöhung der Gänsebestände. Kurz: Die gut ernährten Tiere im MediaPark legen pro Brut 7-9 Eier, die Gänse an anderen Seen in Köln schaffen es auf 5 Eier. Die daraus entstehende Überpopulation der Fläche führt zu diversen Krankheiten bei den Tieren und einer erhöhten Aggressionsbereitschaft der Gänse gegeneinander.
Aktuell brüten im MediaPark mehrere Gänsepaare auf der Insel im See. Zu viele für den begrenzten Platz, der ihnen dort zur Verfügung steht. Dies führt zu sehr gestressten Tieren, die man in ihrem Revierkampf ganztägig gut hören kann. Die Gänse machen sich untereinander ihre Nester und ihre Brut streitig. Die Eier werden aus den Nestern herausgerollt oder Nester mit bereits gelegten Eiern einfach zurückgelassen, weil der Druck der Gänsepaare untereinander so groß ist. Viele Eier liegen auf der Insel verlassen und außerhalb der angelegten Nester.
Dies wissen wir, weil die Regulation des Bestandes im MediaPark teil des Gelegemanangements der Stadt Köln ist. Die Nester werden also regelmäßig kontrolliert. Wir freuen und sehr, dass der See im MediaPark Teil dieser Maßnahme ist. Erfolg bringen kann diese Maßnahme allerdings nur, wenn zusätzlich zum Gelegemangement der Bestand der Kanadagänse nicht weiter gefüttert wird. Dann kann sich die Gänsepopulation selbstständig auf eine natürliche Größe einpendelt, die der See und die angrenzende Grünfläche ernähren können.
Alle, die den MediaPark als innerstädtisches Naherholungsgebiet, als Arbeitsplatz, Wohnort oder in Ihrer Freizeitgestaltung schätzen, möchten wir darum bitten sich an das Fütterungsverbot zu halten und andere Menschen für die Thematik zu sensibilisieren.
Mehr Infos zu den Kanada- und Nilgänsen in Köln finden Sie auf den Seiten der Stadt Köln unter:
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